Mittwoch, 18. Januar 2017

Ein gewöhnlicher Tag im Babies Home

Hallöchen!

Schon seit Längerem denke ich mir, ihr wisst eigentlich gar nicht, wie bei uns ein gewöhnlicher Tag im Babies Home abläuft!? Nach 4 Monaten Freiwilligenarbeit im Projekt wird es nun mal Zeit, euch den Alltag mit den Kids im Waisenheim bestmöglichst zu schildern:
• Abfahrt von Zuhause ist zwischen 8.30 und 8.45 Uhr. Es folgt eine je nach Verkehr ca. 30 minütige Autofahrt durch den chaotischen Trubel in Kampala.
• Ankunft im Babies Home ist normalerweise zwischen 9.00 und 9.30 Uhr. Am Weg zu den Kindern wird man von allen Anwesenden (Torwächter, Büroarbeitern, Sisters, Mamis, etc.) nett begrüßt und die Kinder freuen sich besonders, wenn sie einen erblicken. Sie rufen dann: ,,Maria, Maria!" und manche laufen auch immer gleich auf einen zu.
• Meistens haben sie schon ihr Frühstück (Porridge) bekommen, wenn ich ankomme. Oft gibt es dazu noch Brot, Kekse oder andere leckere Spenden.
• Derzeit sind alle rund 30 Kinder Tag und Nacht anwesend, weil die Schulkinder noch frei haben (Anfang Februar geht es wieder los). Ansonsten sind die älteren am Vormittag bis zum Mittagessen in der Schule.
• Das heißt: Zurzeit geht es eigentlich immer recht rund!
• Wir Freiwillige versuchen den Kindern am Vormittag unser Da-Sein zu schenken und ihren Bedürfnissen zu folgen... sie trösten, wenn sie weinen; mit ihnen lachen und Spaß haben; ihnen einen vorbildhaften sozialen Umgang untereinander vorleben; sie mit einfachen Mitbringsel wie z.B. Luftballons oder Seifenblasen glücklich machen; für bzw. mit ihnen Gitarre spielen und singen; auch einmal was Unbekanntes wie Wasserfarben malen oder Kinderschminken ausprobieren; die kleinen Babies füttern, hobbern und mit ihnen sitzen lernen- ja, und noch vieles mehr. :))
• Um ca. 10.30 Uhr gibt es für uns immer eine kurze Teepause, wo wir meistens viel quatschen und uns auch mit den Mamis austauschen.
• Ein bisschen später, um ca. 12.00 Uhr wird alles für das Waschen hergerichtet und eine Mami ist immer zuständig alle Kinder nach der Reihe zu baden. Wir helfen mit, indem wir sie abtrocknen, eincremen und schlussendlich stylisch kleiden. ;)
• Danach gibt es Mittagessen, Poshu and Beans. Die Kinder sitzen am Teppich und essen traditionell mit den Fingern. Eine von uns füttert dabei auch immer einem Bub, der nicht selber essen kann.
• Im Anschluss machen sie von ca. 13.30 bis 16.00 ihren Mittagsschlaf. In dieser Zeit bekommen auch wir unser Essen, natürlich ebenfalls Poshu and Beans. ;) Anschließend haben wir Zeit für uns, wo wir nebenbei noch immer die Wäsche erledigen.
• Wenn die Kids wieder aufstehen, sind sie meistens noch ein bisschen verschlafen und kommen gerne zu uns. Wir sitzen dann beisammen und interagieren mit ihnen.
• Nach dem Aufstehen bekommen sie meistens noch einen Snack wie z.B. Kekse, Obst, Saft, etc.
• Manchmal wird auch einfach der Fernseher eingeschalten, um Musik zu hören oder einen kurzen Kinderfilm anzuschauen. (Vor allem, wenn es draußen regnet.)
• Um ca. 16.30 Uhr verabschiede ich mich dann wieder von den Kids und fahre mit unserer Host mum nachhause.

Das ist nur ein kleiner Einblick von all dem, was ich hier wirklich jeden Tag erlebe- meistens hält jeder Tag eine Überraschung bereit... manchmal kommen oder gehen unwissend Kinder, manchmal schauen Besucher vorbei und bringen Spenden, manchmal vergeht der Tag schnell und manchmal langsam.
Alles in allem ist jeder Tag hier etwas Besonderes, mit vielen unvergesslichen Momenten!


eure Maria



 


Montag, 16. Januar 2017

4 Monate in Uganda

Hallihallo aus dem sonnigen und heißen Uganda!

Kaum zu glauben, aber hier in Uganda spielt das Wetter gerade das komplette Gegenteil zu dem in Österreich... es ist gerade Trockenzeit, unsere Host-mum hat mir erzählt, dass es im Jänner meistens keinen einzigen Regentag gibt, alles (Pflanzen, Häuser, Autos, Kleidung, etc.) ist orange und staubig von der roten Afrikaerde und die Leute essen derzeit vermehrt Poshu (=Maisbrei), weil Matokebäume und viele andere Nahrung bei dieser Dürre nicht wachsen kann. Ich traue mir zu sagen, dass ich hier gerade ca. 30-40 Grad mehr fühle als ihr. Könnt ihr euch das vorstellen? Es ist echt verrückt, wenn man hört, dass Zuhause gerade eine traumhaft schöne Winterlandschaft herrscht. :)

Ebenfalls kaum zu glauben ist, dass es heute genau 4 Monate sind, seitdem ich unterwegs bin. Es ist ein Wahnsinn wie schnell die Zeit vergeht. Man kommt innerlich gar nicht mit, denn die 4 vergangenen Monate spüren sich allerhöchstens wie 2 Monate an. Wenn man so zurückblickt, ist in dieser eigentlich langen Zeit so einiges passiert und ich durfte bis jetzt wirklich viele tolle (und auch herausfordernde) Momente erleben!
Generell glaube ich, dass sich das Zeitgefühl auch ein bisschen verändert, denn die Uganda/ Afrikaner haben ein ganz anderes Gespür für Zeit- wovon sich eventuell der ein oder andere gestresste Europäer einmal ein Stückchen mehr Zeit nehmen könnte :)

Ich hoffe euch daheim geht es allen gut und ihr packt euch immer schön ein, damit ihr der Grippewelle entkommt?!
Aus weiter Ferne sende ich euch ugandische Sonnenenergie :)
eure Maria

Donnerstag, 12. Januar 2017

Sipi Falls

Hallo meine Lieben :)

Tag für Tag vergeht und die Zeit läuft einem hier echt ein bisschen davon- jetzt bin ich noch ca. 3 Wochen bei unserer lieben Family und bei den Kids im Babies Home.
Es kommen schön langsam wieder alle möglichen Gefühle zusammen: Vorfreude, Freude, Neugierde, Zufriedenheit, Vollkommenheit, aber vor allem auch Traurigkeit!
Naja, eigentlich will ich noch gar nicht so weit nach vorne denken und jetzt noch jeden Tag genießen...

Das vergangene Wochenende tat ich das besonders. Ich war mit Deborah bei den Sipi Falls in der Nähe vom angrenzenden Mount Elgon. Eine 5-stündige Busfahrt in den Vorort Mbale und eine danach 1 1/2-stündige Taxifahrt nach oben brachten uns dort hin. Zusammengefasst brauchten wir den Freitag zum Hinkommen und den Sonntag zum wieder Heimkommen ;) Am Samstag hatten wir dafür volles Programm, um die Zeit dort richtig zu nutzen. Vormittags starteten wir einen Walk zu allen 3 Wasserfällen- unser Guide marschierte mit uns in der brennenden Ugandasonne hinauf und hinunter, über Stock und Stein, durch Gestrüpp und Wiese, um jeden Sipi Fall von oben und unten betrachten zu können. Nach 5 Stunden kamen wir völlig erschöpft und durstig in unser Campsite zurück. Es war zum Teil anstrengend und auch herausfordernd, aber es hat sich wirklich ausgezahlt und wieder einmal gut getan, sich zu ein bisschen zu bewegen. Außerdem verspürte ich den ein und anderen Moment auch ein kleines Bisschen Heimat :))
Am Nachmittag stand noch die Coffee-Tour am Plan. Auf diese freuten wir uns schon sehr- Step by Step partizipierten wir beim Prozess und konnten schlussendlich eine selbsthergestellte Tasse Kaffee genießen. Es war wirklich interessant und mal cool zu sehen, wie viel Arbeit es verlangt, um eine Packung Kaffeebohnen bzw. Kaffeepulver im Geschäft zu kaufen.
Dieses Mal machten wir nebenbei ein paar Bekanntschaften mit Ugandan, Israelis und ich wechselte sogar ein paar oberösterreichische Wörter aus. ;) Aja, noch dazu haben wir ein nettes einheimisches Stübchen gefunden, wo wir immer Local Food sowie leckeren African Tea genossen.

Die letzten Tage waren wir wie üblich im Babies Home, dort trafen wir 2 neue Kinder an, die von der Polizei gebracht wurden.
Heute haben wir zum Beispiel mal wieder die Gitarre ausgepackt und gemeinsam alle möglichen Lieder gesungen. Ein weiteres Highlight sind für die Kinder in den letzten Tagen: Seifenblasen! Sie werden ganz verrückt und lieben es, ihnen zu folgen und sie zu zerplatzen. Es macht mich selber richtig glücklich, die Kinder so happy zu sehen :)

Maria










Mittwoch, 4. Januar 2017

Ssese Islands

Hallöchen und herzlichen Willkommen im Jahr 2017 :)

Hoffentlich habt ihr zuhause alle fleißig gefeiert und seit's gut ins neue Jahr gestartet?! ...mittlerweile haben wir ja schon wieder den 4.Jänner.
Ich war mit Deborah (wie schon angekündigt) über Silvester auf den Ssese Islands, wo wir am Samstag mit der Fähre 3 1/2 Stunden hingefahren sind. Die Fähre war für ugandische Verhältnisse erstaunlicherweise in einem guten Zustand und eigentlich so, wie wir sie alle kennen, nur ein bisschen kleiner. Die Zeit beim Hin-und Zurückfahren haben wir uns ein bisschen mit "Stadt, Land, Fluss" spielen vertrieben und außerdem haben wir auch Deborah's Ugandan-Hair-Style removed. ;)
Im Hauptort Kalangala, wo wir auch mit der Fähre ankamen, haben wir uns wie üblich nach einem billigen Schlafplatz umgeschaut, was anfangs gar nicht so einfach war- trotzdem haben wir es wieder einmal geschafft!
Die Silvesternacht verbrachten wir an einem Beach, wo es ein großes Lagerfeuer, Musik, etwas zum Trinken und zu Mitternacht sogar ein kleines Feuerwerk gab. Es war sehr nett und cool, auch Silvester einmal anders zu erleben- so hat bei uns beiden das neue Jahr 2 Stunden früher als bei euch begonnen.
Die folgenden Tage haben wir Kalangala erkundet, einen Boattrip zu einer einsamen Insel gemacht (dort wollten wir ursprünglich auch übernachten, aber das hat uganda-like leider nicht geklappt) und uns von Einheimischen Fahrräder ausgeborgt, um noch ein bisschen weiter herumzukommen. Außerdem nutzten wir dieses Mal auch richtig das Street Food aus, um uns durchzukosten- billig und so lecker, zum Frühstück meistens Bananen mit Pancakes, Donut oder Madazzi (=gebackene Maus) und zu Mittag und Abend Local Food wie zum Beispiel Chapati, Rolex, Süßkartoffeln, Reis, Kraut und auch Fisch :)
Was noch ein erwähnenswerter Moment für uns beide war, ist als wir neben der Straße ca. 10 Meter vor einer Affenfamilie mit einem kleinem Baby verweilten, sie fotografierten und beobachteten- das taten sie auch bei uns, wir konnten eine gegenseitige Neugierde spüren. War echt toll :))

Seit gestern sind wir wieder zuhause, heute haben wir unsere Kids im Babies Home besucht und gerade sitzen wir mal wieder im Cafe Javas...
Ich halte euch auf dem Laufenden! Am Wochenende nutzen wir noch unsere letzten Ferientage, um den ursprünglich vor 2 Wochen geplanten Trip zu den Sipi Falls nachzuholen.


Bis dahin, macht es gut und bis bald,
eure Maria