Sonntag, 25. September 2016

Die letzten 3 Tage...

Freitag:
Unser fünfter Tag im Babies Home, freitags sind wir immer bis ca. 14.00 Uhr dort. Danach können wir die Zeit für uns nutzen, um noch in die Stadt zu schauen oder einfach die Umgebung zu erkunden. Wir ergreifen die Initiative und besuchen einen „Craft Market“ hinter dem Waisenheim. Frauen sitzen am Boden mit ihren handgemachten Schätzen aus Uganda und Kenia: Tücher, kleine Täschchen, Taschen, Fludderhosen, Stofftiere, Ketten, Schlüsselanhängern und vieles mehr. Wir als „Weiße“ werden zu den Ständen gerufen, um etwas zu kaufen. Dem einen und anderen nettem Stück können wir dann auch nicht widerstehen und wir kaufen uns Kleinigkeiten.
Nach dem „Craft Market“ begleitet uns eine ehemalige Freiwillige, Veronika, um einen Einblick ins Slumleben zu gewinnen, welcher auch gleich in der Nähe vom Babies Home ist. Ein kleiner Weg führt uns dorthin… wir kommen zu einer Familie, die Veronika kennt. Ganz nett und gastfreundlich bitten sie uns herein, herein in eine ca. 5 m² Lehmhütte, wo gerade mal eine Bank und ein Rollsessel zum Sitzen drinnen sind. Andererseits haben sie auch einen Fernseher, Computer und ein Tonstudio zum Aufnehmen. Nebenbei ist nochmals ein ca. gleich großer „Raum“, wo sich eine Matratze für 2 Erwachsene und 1 kleines Kind zum Schlafen befindet. Dieser Familie geht es nicht ganz so schlecht, weil sich der Mann mit den Tonaufnahmen ein bisschen Geld verdienen kann, aber wenn man es mit unseren Häusern/ Zimmern vergleicht, regt dies schon zum Denken an. Als wir danach noch ein wenig weitergehen, kommt bei uns beiden schon ein bedrückendes Gefühl auf. Wir können echt froh sein, um unsere Verhältnisse zuhause!

Samstag:
Nach der ersten Woche, die wir im Babies Home und in der Stadt verbracht haben, brauchen wir mal ein bisschen Pause und beschließen deswegen mit Elisabeth (ebenfalls eine Freiwillige) und Ruth (arbeitet als Krankenschwester im Waisenhaus) einen Ausflug nach Entebbe zu einem Strand zu machen.
Wir machen uns aus, uns um 10.00 Uhr vorm „Mega Standard Supermarket“ zu treffen und dann gemeinsam los zu fahren. Doch als wir zwei bei unserem Treffpunkt stehen, ist noch kein anderer zu sehen… Wir rufen Elisabeth an (sie hat bei Ruth übernachtet) und fragen, wann die sie denn kommen werden. Als Antwort bekommen wir nur einen Seufzer, denn anscheinend musste Ruth bei der Arbeit etwas abklären und Elisabeth ist noch alleine bei Ruth zu Hause.
Damit die Zeit schneller vergeht, beschließen wir in den „Mega Standard Supermarket“ reinzuschauen. Eines können wir euch sagen: er ist wirklich MEGA! 4 Stockwerke groß und man bekommt so ziemlich alles. Wir schlendern durch, entdecken Produkte von daheim und sind mal wieder erstaunt über die Preisverhältnisse (eine Ferrero Rocher Packung mit 16 Stück kostet 38.500 USh; umgerechnet 10,40 €)…
Um ca. halb 12 kommt dann endlich ein Anruf von der Elisabeth, dass sie ohne Ruth beim Treffpunkt steht, weil sie immer noch arbeiten muss. So machen wir uns zu dritt vom Old Taxi Park auf den Weg… wir sind ungefähr 90 Minuten unterwegs und zahlen pro Person nur 3000 USh (= 0,81€).
Um zum Strand zu kommen haben wir noch unsere erste Boda-Bodafahrt vor uns, die ca. 5 Minuten dauert und eigentlich Spaß gemacht hat (man sollte nur vorher dem Driver sagen: „Please drive safe“ ;
)
Endlich sind wir um halb 2 angekommen und nachdem wir 4.000USh (= 1,08€) für den Eintritt gezahlt haben sind wir erstmal von den alten und kaputten Flugzeugen überwältigt, die dort liegen. Nach ein paar Fotos setzen wir uns mit einem Getränk mal hin, genießen den Ausblick und schauen den Einheimischen zu, die zur Musik tanzen, Fußball spielen und baden gehen. Es tut richtig gut, einmal nur zu relaxen.
Zum Mittagessen haben wir uns was typisch Ugandisches gekauft: „Rolex“. Das ist ein Chapati gefüllt mit Ei, Zwiebel und Tomaten (es kostet nur 2.000USh; umgerechnet 0,54 €).
Der Strand füllt sich immer mehr mit jungen Leuten und zu unserer Überraschung kommt Ruth auch noch und wir genießen den Nachmittag zusammen am Strand.
Nachdem wir auch mit ihr noch Fotos gemacht haben, machen wir uns wieder auf den Weg Richtung Stadt, Kampala. Mit ihr zahlen wir für die 90 Minuten heim sogar nur 2.000 USh.
Wir haben den gemütlichen Tag genossen und waren froh, einen Ausflug gemacht zu haben, um dem hektischen Stadtleben zu entkommen und neue Dinge zu sehen. :))

Sonntag:
Heute haben wir nichts Bestimmtes vor, sondern einfach zu Hause Tagebuch schreiben, Blogeintrag machen und mal wieder Kontakt nach Hause aufnehmen. Der einzige fixe Programmpunkt ist: Wäsche waschen.
Während unsere Gastfamilie in der Kirche war, haben wir unser leckeres Frühstück (wie jeden Tag mit frischen Bananen :)) genossen und dann ging es los mit dem waschen.
Zuerst hat uns unsere Gastmama, Lydia, gezeigt, wie es richtig geht und dann haben wir uns selbst darin versucht, aber wir können euch sagen, dass es leichter aussieht, als es tatsächlich ist. Wir haben für ca. 4 T-Shirts, 2 Hosen, einen Pulli, ein Handtuch, Socken und Unterwäsche gute eineinhalb Stunden gebraucht. Lydia zum Beispiel, wäscht das gesamte Gewand von der 6-köpfigen Familie und hat gestern 4 Stunden dafür gebraucht… Also wir können mit unseren Waschmaschinen daheim schon happy sein ;)

Jetzt schüttet es nur leider in Strömen und wir müssen wohl bis morgen auf unsere (hoffentlich) saubere und trockene Wäsche warten.

Maria&Olivia