Samstag, 31. Dezember 2016

HAPPY NEW YEAR

Hallihallo :)

Mir geht es soweit gut, klar ist es anfangs etwas komisch, wenn plötzlich das halbe Zimmer "leer" ist oder wenn du plötzlich nicht mehr zu zweit von A nach B läufst, sondern alleine. Es macht schon nochmal einen anderen Eindruck. Aber wie üblich die Erkenntnis: Man gewöhnt sich schnell an alles! Obwohl ich natürlich trotzdem gerne alles lieber zu zweit teilen möchte, sowie die bereits 3 1/2 gemeinsamen Monate :)
Seit Olivias Abschied (27.12) habe ich es mir gemütlich gemacht und die Zeit bei unsrer lieben Family genossen. Das ein und andere restliche Tortenstück von Weihnachten wurde noch verzehrt und dabei viel über die vergangenen Tage gequatscht. Unter anderem kam es auch zu Gitarreeinheiten, denn die Burschen zuhause sind musikalisch sehr begabt. Sie sind sehr clever und so lernten sie, mit nur geringer Hilfe von mir, ein paar Akkorde auf der Gitarre, um meinen Lieblingssong "Here I am to worship" begleiten zu können. :)

Die letzte Zeit war wirklich ereignisreich und wir haben bis jetzt in Uganda eine Menge erlebt, worüber wir richtig dankbar sein können. Nun ist es soweit und 2016 neigt sich dem Ende zu- ich wünsche euch allen einen guten Rutsch und Start ins kommende Jahr 2017! 🍀 Möge es viele neue, interessante, tolle und unvergessliche Momente mit sich bringen. Ich bin schon gespannt, was mich die nächsten und letzten 2 Monate von unserem East-Africa-Adventure in Uganda/ Tansania noch erwartet.

GUTES NEUES JAHR
HAPPY NEW YEAR
OMWAKA OMUPYA OMULUNGI

Alles Liebe,
Maria


Ps: Fotos vom Silvesterwochenende folgen- bin mit der Fähre gerade auf dem Weg zu den Ssese Islands (Victoria Lake :))






Dienstag, 27. Dezember 2016

Der neueste Klatsch und Tratsch zu Weihnachten

Hallo liebe LeserInnen!

Jetzt ist es schon eine ganze Weile her, dass wir uns gemeldet und den Blog auf den neuesten Stand gebracht haben. Das tut uns sehr leid, aber, auch wenn wir dem alljährlichen Weihnachtsstress zu Hause entkommen sind, ging es hier auch drunter und drüber. Es ist in den letzten 12 Tagen viel passiert, erfreuliches und leider auch nicht so erfreuliches…

Wir fangen mit dem nicht so Erfreulichen an, damit wir diesen Blogpost mit etwas Schönem abschließen können. Aus privaten Gründen muss ich (Olivia) leider schon früher nach Hause fahren und das Babies Home Projekt ein Monat früher als geplant abbrechen. Auch der Reisemonat von Anfang Februar bis Anfang März steht noch in den Sternen. Der Grund warum ich meinen Rückweg antrete, hat überhaupt nichts mit Uganda und dem Aufenthalt zu tun, das kann ich euch versichern. Dieses Land hat mich in seinen Bann gezogen und die hier verbrachten 3 ½ Monate werde ich nie vergessen. Ich wurde in der Gastfamilie so nett aufgenommen, die Arbeit im Babies Home hat mir großen Spaß gemacht, mit den anderen Freiwilligen war es immer lustig, unsere Wochenendtrips waren immer ein Abenteuer,… Also die Zeit hier in Uganda habe ich wirklich genossen. Am liebsten würde ich noch länger hier bleiben und meine Reise wie geplant fortsetzten. Aber wenn ich jetzt nicht bleiben kann, dann komme ich auf jeden Fall zurück und Uganda sieht mich zu einem späteren Zeitpunkt wieder, denn es wird so viele Dinge geben, die ich vermissen werde. Ein Punkt ist auf jeden Fall meine Gastfamilie, von der ich mich am 24.12 verabschieden musste, da sie über Weihnachten ins Village gefahren sind. Zum Abschied haben wir eine Torte für mich angeschnitten, sind beisammen gesessen und haben noch die letzte Zeit gemeinsam genossen.
Heute heißt es für mich packen und von Maria und der anderen Freiwilligen (Deborah) und Uganda Abschied nehmen, denn um 20:00 Uhr geht mein Flieger über Äthiopien zurück nach Hause.

So, und jetzt kommen wir zu den letzten 2 Wochen:
Der im letzten Blogpost angekündigte Wochenendtrip zu den Sipi Falls hat zwar nicht stattgefunden, aber dafür haben wir uns ein gemütliches Wochenende zu Hause und in der Stadt auf einem Craft Market und Café gemacht. War auch nicht schlecht mal wieder ein bisschen zu entspannen. :)

Auch hier in Uganda geht die Weihnachtszeit nicht spurlos an uns vorbei, denn hier und da wird mit Plastikchristbäumen, Girlanden, Lichtern, etc. geschmückt. Im Babies Home wurde natürlich auch gefeiert und das letzten Mittwoch. Für die Kinder war das ein ganz besonderer Tag, da die „Christmas Party“ am Ggabba Beach stattgefunden hat und die Kleinen mal aus dem Waisenhaus rausgekommen sind. Alleine die Taxifahrt zum Strand war aufregend und es wurde so viel aus den Fenstern geschaut. Das Schöne an der Weihnachtsfeier war, dass alle, die im Babies Home arbeiten oder etwas dort zu tun haben, mitgefahren sind. Die Kinder, die Mamis, die ArbeiterInnen vom Office, der Gate-Guy, die Köchinnen, die Sisters,… alle waren da und haben ausgelassen gefeiert, getanzt, gegessen, getrunken, Spaß gehabt! Natürlich darf auch hier in Uganda das Christkind nicht fehlen, nur kommt hier statt dem Christkind „Father Christmas“, der den Kindern Zuckerl zugeschmissen und ein bisschen getanzt hat. Die zweite Attraktion für die Kinder war eine Hüpfburg, die, sobald sie aufgeblasen war, durchgängig benutzt wurde, nur eine Essenspause wurde eingelegt ;) Und wenn wir schon beim Essen sind: ein großes Buffet mit vielen Köstlichkeiten wurde aufgedeckt (Matoke, Reis, Irish Potatoes, Sweet Potatoes, Kürbis, Chicken, Beef, Geanutsauce, Spinat, Melanzanigemüse und Wassermelone). Als Nachspeise durfte ein Kuchen natürlich auch nicht fehlen und ein paar Stunden später gab es dann nochmal etwas Warmes als Snack: Cassava mit Ziege. Die Christmas Party hatte ein offenes Ende und jeder ist so lange geblieben, wie ihn das Tanzen, Essen und Zusammensein gefreut hat. Uns hat es auf jeden Fall sehr gut gefallen und es ist immer etwas anderes, die Menschen außerhalb ihres Arbeitsplatzes zu sehen :) Ein Tag, den wir so schnell nicht vergessen werden!
Die zweite Weihnachtsfeier stand bei uns am 25.12 an, denn hier wird nicht wie bei uns am 24, sondern einen Tag später Weihnachten gefeiert. Wir beide haben gemeinsam mit Deborah den Tag zusammen verbracht und waren am Vormittag mit 2 Uganderinnen in der Kirche und zu Mittag wurden wir von der Mama von der Gastmutter von Deborah eingeladen. Wir durften mit ihrer Familie feiern und auch hier war es so, dass groß aufgekocht wurde (ähnlich wie bei der Babies Home-Christmas Party). Es waren mehrere Generationen anwesend, von kleinen Kindern bis zu den Großeltern, hat die Familie zusammen gefeiert und es wurde zusammen gesessen, gequatscht und die Zeit genossen. Für uns war es sehr interessant einen Einblick in ein anderes Weihnachten zu bekommen- einmal nicht „Oh Tannenbaum“, sondern „Oh Palmenbaum“ zu singen und anstatt zu frieren einmal an Weihnachten zu schwitzen. Ganz glauben, dass jetzt die Weihnachtszeit schon wieder vorbei ist, können wir nicht. 

Gestern war für mich dann noch der letzte Tag im Babies Home und auch hier hieß es Abschied nehmen von den Kindern und Mamis. Leicht fällt so etwas ja nie, vor allem nicht bei Kindern, die man über die letzten 3 ½ Monate so ins Herz geschlossen hat. Ich habe für den gestrigen Tag Kuchen für alle gekauft und habe die letzten Stunden im Babies Home versucht in mich aufzusaugen. Die Zeit mit den Kindern und Mamis hat mir so viel gegeben, denn ich habe viel Neues dazugelernt, habe so freundliche und herzliche Menschen kennenlernen dürfen, mir wurde mit den einfachsten Dingen, wie einem Kinderlacher, selber ein Lächeln in mein Gesicht gezaubert und noch so vieles mehr, was ich gar nicht in Worte fassen kann. Ich will mich für die großartige Zeit bedanken und bin über jede Erfahrung, die ich machen durfte, sehr dankbar!
(Letzter Blogeintrag von Olivia- die restliche Zeit werden diese von Maria folgen.)

Wir beide wünschen euch nachträglich noch Frohe Weihnachten aus dem heißen Uganda und hoffen, dass ihr die Weihnachtsfeiertage mit euren Familien genossen habt?!


Liebe Grüße,
Maria&Olivia










Donnerstag, 15. Dezember 2016

Wochenstand...

Hey ihr Lieben :)

Die letzten Tage war viel bei uns los- sowohl im Babies Home, als auch in unserer Freizeit- und dieses Wochenende haben wir auch schon wieder verplant.
Gestern waren wir mit einem Jungen aus dem Babies Home wieder im Krankenhaus, wo er von einer Physiotherapeutin und Sprachtherapeutin untersucht wurde und sie geschaut haben, ob und welche Fortschritte er gemacht hat.
Heute konnten wir uns im Babies Home kreativ ausleben, denn die Schlafräume von den Jungs und Mädels, der Essensraum und der Aufenthaltsraum bekommen einen kleinen Anstrich von uns verpasst ;D 2 Räume sind fertig, 2 fehlen noch- denen widmen wir uns Anfang nächster Woche (Fotos folgen dann!)
Außerdem hat uns heute wieder ein Mädchen verlassen, denn für sie wurde zum Glück eine Familie gefunden :)
Sonst haben wir uns diese Woche noch im Post Office (für jede von uns ist ein Brief angekommen, Danke!), bei der Bank (Bankprobleme bleiben dieses Mal aus) und in einem Bookshop herum getrieben.

Morgen geht es für uns in der Früh Richtung Osten von Uganda zu den Sipi Falls los. Eine längere Fahrt von ca. 6 Stunden erwartet uns, aber die Distanz zurück zu legen soll sich wirklich auszahlen, haben wir gehört ;)


Liebe Grüße,
Maria&Olivia

Dienstag, 13. Dezember 2016

Jinja again :)

Hallihallo!

Wir können es nicht oft genug sagen: Unglaublich, wie schnell die Zeit vergeht! Das ist uns dieses Wochenende nochmal so richtig bewusst geworden, denn wir mussten unser Visum verlängern lassen. Dafür sind wir für 2 Nächte nach Jinja gefahren und haben es zum Glück ohne Probleme geschafft, einen weiteren Stempel in unseren Pass zu bekommen. Daraufhin haben wir wieder einmal westlichen Standard ausgekostet (Smoothies, Wraps, Müsli, etc.) und unter anderem auch äthiopisches Essen (Enjera) ausprobiert.
Jetzt warten noch 2 weitere legale Monate Uganda auf uns- sind wir mal gespannt, was die so mit sich bringen. :)

eure Maria&Olivia

Donnerstag, 8. Dezember 2016

Immer was los bei uns...

Hello again :))

Wir wollen uns gleich nochmal mit ein paar Infos von den letzten Tagen melden, denn diese waren eigentlich sehr ereignisreich.
Wie schon erwähnt, war es am Montag wieder schön im Babies Home zurück zu sein- auch die restlichen Tage merkte man, wie die Kids unsere Nähe genießen und ausnutzen. Noch am Montag verabschiedete sich ein Mädchen vom Waisenheim und darf sich glücklich schätzen, dass sie mit ihrer Schwester (die bereits in Kankobe war) zu einer Pflegefamilie in Kampala kommt. Ein weiterer Abschied stand am Dienstag an: Wir hatten zum ersten Mal die Gelegenheit, beim Hinbringen zu Verwandten dabei zu sein. Ein 2-jähriger Bub wird zu seinen Großeltern gebracht, wo er zukünftig leben und auch zur Schule gehen wird. Der Grund, warum er zu seinen Großeltern kommt, ist seine alkoholabhängige Mutter. Übrigens hat sich Lilly dazu entschieden für ihn und seine beiden Geschwister, die auch zu deren Großeltern gebracht werden, das Schulgeld zu übernehmen. Auf der einen Seite ist es sehr traurig, wenn man über die Umstände seiner Mutter/ Eltern nachdenkt, aber auf der anderen Seite ist es toll, dass seine Großeltern ihn aufnehmen. Es war interessant für uns, aber wir waren beide froh, dass wir gemeinsam mitgefahren sind.
Am Dienstag war auch noch Deborah’s Geburtstag, der natürlich auch gefeiert gehörte. Nach dem Mittagsschläfchen der Kinder wurde eine kleine Feier geschmissen- die Mamis und Kinder sangen herzlich ein Geburtstagsständchen und danach gab es noch Kuchen für alle. Nach dem Babies Home gingen wir dann noch ins Café Javas, wo wir es uns richtig gut gehen ließen.
Ein kurzer Stop und Check bei der Post war diese Woche auch dabei. Wenn man hier einen Brief oder ein Packerl erwartet, empfängt man dieses nicht zuhause, sondern in seiner P.O. Box. Beim Post Office sind tausende von kleinen Boxen nebeneinander, wo man jederzeit nachschauen kann, ob oder was angekommen ist- das taten wir und voller Freude erblickten wir einen Brief aus der Heimat :) Damit wir auch ein bisschen in Weihnachtsstimmung kommen, haben wir nun einen kleinen Adventkalender, wo wir beide auch brav jeden Tag ein Kästchen öffnen.

Morgen geht es für uns mal wieder nach Jinja- kaum zu glauben, aber es ist an der Zeit unser Visum zu verlängern! Ein Wahnsinn wie die Zeit verfliegt, bald sind wir 3 Monate in Uganda, unserem mittlerweile 2. Zuhause.

Ganz liebe Grüße, wir lassen von uns hören!
Maria&Olivia


Ps.: Wie gefällt euch unser kleiner Weihnachtsbaum? Er wurde heute im Babies Home aufgestellt. Gar nicht so schlecht würden wir sagen, oder?



Montag, 5. Dezember 2016

Entebbe Town & Botanical Garden

Hallöle!

Nachdem wir zwei den Samstag zum Wieder-daheim-sein und Faulenzen genutzt haben, haben wir beschlossen, am Sonntag einen kleinen Ausflug nach Entebbe zu machen.
Wir haben uns mit Deborah, der dritten Freiwilligen, am Vormittag beim Taxi Park getroffen und sind nach ca. 50 minütiger Fahrt an unserem Ziel angekommen. Entebbe Town hätten wir uns anders vorgestellt, ein bisschen stadtmäßiger, belebter und größer, einfach „Kampalaähnlicher“ :) Dort, wo wir herum spaziert sind, gab es zwar Shops, Menschen waren unterwegs, Streetfood-Standeln waren links und rechts der Straßen aufgebaut und BodaBoda-Fahrer bieten ihre Dienste an, aber alles in geringerem und kleinerem Ausmaß als in der Hauptstadt.
Zum Mittagessen haben wir uns eines von vielen Chapati-Standeln ausgesucht und uns wieder einmal ein Rolex gekauft. Und nachdem wir den dortigen Food-Market ein bisschen durchstöbert haben, haben wir uns auf den Weg zum Botanical Garden gemacht und das zu dritt auf einem Boda
à eine Prämiere :))
Der Botanical Garden ist neben dem Regenwald (denn hier wurde der Film „Tarzan“ gedreht) noch für die zahlreichen Vogelarten und frei herumlaufenden Affen bekannt. Wir haben hier einen netten Nachmittag verbracht, sind herum spaziert, haben mit einem Soda den Ausblick auf den Victoria Lake genossen und sind dem Treiben und Chaos der Stadt aus dem Weg gegangen.

Liebe Grüße ;)

Ps.: Der erste Tag nach 2 Wochen wieder im Babies Home war schön! Die Kinder rannten uns mit offen Armen entgegen, sie haben uns lächelnd begrüßt und gedrückt. Außerdem haben wir schnell festgestellt, dass in unserer Abwesenheit weder ein Kind gekommen, noch gegangen ist. Dafür ist heute ein 5-jähriges Mädchen mit ihrer älteren Schwester in eine Familie gebracht worden. Wir haben sie ein letztes Mal fest gedrückt und ihr viel Glück gewunschen. :)






Samstag, 3. Dezember 2016

2 erfahrungsreiche Wochen in Kankobe


Hallo ihr Lieben!

Endlich ist es wieder soweit, einen neuen Blogeintrag zu veröffentlichen :) Der Grund für unsere längere Schreib-Pause war, wie einige von euch vielleicht wissen, ein zwei wöchiger Aufenthalt in dem Waisenhaus in Kankobe, in welchem 6- 18 Jährige wohnen. Wir haben in den letzten 14 Tagen viel Neues erlebt, gesehen und erfahren und wollen dies natürlich alles mit euch teilen- wir wissen nur nicht, ob es uns gelingt, alles in einen Blogeintrag zu packen. Also vielleicht folgt mal ein Nachtrag oder ihr seid dann auf unsere Erzählungen zu Hause gespannt. ;))

Am besten ist es sicher, mal mit dem Anfang zu beginnen, der Hinreise & Ankunft:
Kankobe liegt ein bisschen südlich des Äquators und von Kampala hat man mit dem Matatu (ugandische Taxis) eine Fahrt von ca. 2 Stunden vor sich. Von der Main Road zum Waisenhaus sind es mit einem Boda dann noch ungefähr 5 Minuten (zu Fuß 30 Minuten).
Empfangen wurden wir einerseits von Sister Beatrice (sie kümmert sich um das Organisatorische, die Finanzen,…) und andererseits von 2 Freiwilligen, die schon seit 3 Wochen mithelfen. Sie kommen aus Südtirol (sprechen daher auch Deutsch ;)) und heißen Elias und Ariane. Für uns war es angenehm ein schon eingespieltes Team kennenzulernen, da sie uns einiges erklären konnten und falls wir Fragen hatten, konnten wir uns ohne Probleme an sie wenden.
Nach dem Begrüßen konnten wir unser Dreierzimmer beziehen und nachdem wir das ein oder andere Möbelstück umgestellt hatten, haben wir uns gleich ein Stück wohler gefühlt und es uns mit unseren wichtigsten mitgebrachten Sachen heimelig gemacht.


Der Standard hier in Kankobe war natürlich ein anderer als der, den wir in Kampala, der Hauptstadt, genießen. Unser Zimmer hatte drei Betten, ein Regal für unser Zeug und einen Tisch zum Essen. Gefehlt haben allerdings Sessel (außer einen Hocker) und Waschbecken, Dusche und Klo war nur draußen in dem kleinen Hinterhof. 2 Wochen hatten wir nur kaltes Wasser zum Duschen und unser Klo war einfach ein Loch im Betonboden. Gewöhnungsbedürftig, aber man lernt hier schnell, sich anzupassen und nicht den westlichen Standard zu haben. Außerdem hatte es durchaus seinen Reiz, jeden Abend beim Zähneputzen einen Ausblick auf den schönen Sternenhimmel zu haben ;)

Unterschiede gab es natürlich nicht nur im Standard, sondern auch beim Essen. Wir wurden mit Frühstück, Mittag- und Abendessen versorgt, jedoch war das mal mehr und mal weniger. In der Früh gab es immer Toastbrot und manchmal haben wir dazu ein gekochtes Ei, ein Omelett, Bananen oder Orangen bekommen. Aber leider eben nicht immer, deswegen waren wir über den Mangobaum in unserem kleinen Hinterhof umso glücklicher und haben unser Frühstück selber ein bisschen aufgepeppt. :)
Mittags gab es, wie im Babies Home auch, Poshu & Beans. Aber- man glaubt es kaum- auch das hat verschiedene Zubereitungsarten und diese war hier leider nicht so schmackhaft. Verhungert sind wir aber nie, denn entweder wir haben uns ein leckeres Rolex gegönnt oder einen Obstsalat mit Mangos, Papaya, Bananen und Passionsfrüchte gemacht.
Am Abend haben wir das Essen leider (für uns) spät bekommen, nämlich um halb 9 herum (mal früher mal später). Das Warten hat sich aber ausgezahlt und wir haben in den 2 Wochen viel Verschiedenes bekommen: Reis, Nudeln, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Matoke, Cassava, Pommes, Bohnen, unterschiedliches Gemüse, Kürbissuppe und Fleisch. Immer genug und geschmeckt hat es auch jedes Mal. :)

Die Zeit haben wir uns auf unterschiedlichste Art und Weise vertrieben, außerdem hatten wir auch einige Dinge auf unserer To-Do-List, die wir hier in Kankobe abhacken konnten und somit sind die 2 Wochen noch schneller vergangen.
Wir haben z.B. das Flechten von den Schulkindern gelernt. Während sie gerade Art-Unterricht im Freien hatten, haben wir uns zu ihnen dazu gesetzt und aus Bananen-, oder Palmblättern flechten gelernt. Man muss sich konzentrieren, aber man kommt schnell rein und es macht wirklich Spaß. Die Einheimischen können Matten, Körbe, Taschen,… flechten (von dem Können sind wir leider noch ein bisschen entfernt, aber: Übung macht den Meister :))
Ausprobieren konnten wir auch das Trommeln als die Schulkinder Musikunterricht hatten. Hier können wir aber nicht davon reden, dass wir es gelernt haben, denn es ist schwierig und es gibt neben den verschiedenen Trommeln auch viele unterschiedliche Trommelarten. Wir konnten 5 verschiedene Trommeln ausprobieren, sie haben sich in Form, Größe und Klang unterschieden. Es war interessant, aber zu schwierig, um es in der kurzen Zeit zu lernen.
Zweimal waren wir in der Schule und haben das ugandische System besser kennengelernt. Beim ersten Besuch haben wir den Kindern alle möglichen Fragen beantwortet und ein bisschen etwas von Österreich (und Deutschland) erzählt. Beim zweiten Mal haben wir selber Schüler gespielt und eine Mathestunde von der letzten Reihe mitverfolgt. Es gibt einige Unterschiede zu unserem Schulsystem, z.B. besteht eine ugandische Klasse aus ca. 80 Kindern, es wird wenig individuell gefördert und leider ist das Schlagen noch üblich.
Einen Kirchenbesuch haben wir auch gemacht. 1 Stunde hat die Messe gedauert und neben der Predigt vom Pfarrer wurde gesungen und getrommelt.

Der stärkste Kontrast war mit Abstand zwischen Stadt- und Landleben. Dies konnten wir bei unseren täglichen Spaziergängen, die sehr schön waren, feststellen. Die Landschaft, die Menschen, die Luft, die Atmosphäre, einfach alles ist anders und für uns neu gewesen. Wir haben viele ruhige Plätze gefunden, sind zum Victoria Lake, Richtung Main Road (Rolex essen), auf Feldern und auf Hügel marschiert. Bei unseren Fußmärschen haben wir unter anderem das erste Mal Jackfruit (ursprünglich eine asiatische Frucht) von Kindern probiert, haben wir gesehen, wie ugandische Pancakes frisch gemacht werden, haben 3 Papayas geschenkt bekommen und wurden immer ein Stück von einer Horde Kindern begleitet.

So sind unsere 14 Tage in Kankobe im Nu vergangen und der letzte Tag war da. An dem haben wir uns für die Kinder was Spezielles überlegt, denn wir hatten den Koffer voller Geschenke mit. Stifte, Kuscheltiere, Luftballone, Spiele, Blöcke, Sonnenbrillen, Schmuck, Spiegel, Haargummis, Spielzeugautos,… haben wir „verteilt“ und wir können euch sagen: das Herschenken war verrückt!!!!! Die Kinder laufen einen nieder (das ist nicht übertrieben), reißen dir die Mitbringsel aus der Hand, freuen sich wenn sie etwas bekommen haben und weinen, wenn nicht. Es war eine ganz schön anstrengende Aktion, aber ausgezahlt hat es sich auf jeden Fall!

Hoffentlich können wir euch so ein gutes Bild von unseren letzten 2 spannenden Wochen geben. Wir haben die Zeit auf jeden Fall genossen, auch wenn es eine Umstellung zum Kampala-Leben war. Froh wieder daheim zu sein, sind wir trotzdem und am Montag geht es wieder zurück ins Babies Home- mal schauen, ob sich hier während unserer Abwesenheit etwas verändert hat.

Bussis,
Maria&Olivia

Ps.: Nicht zu vergessen: bei unserem Heimweg haben wir einen Zwischenstopp am Äquator gemacht und konnten exakt die Äquatorlinie entlang gehen :)